ALSFELD (kiri). Es war der Abschluss des heißen Sommers: Tyson, Bella, Kami, Lola, Balu, Hermann & Co tobten auf der großen Wiese, spurteten um den Beckenrand und sprangen mutig ins Wasser. Ok, nicht jeder der Vierbeiner war so tollkühn. Einige von ihnen streckten nur mal vorsichtig die Pfote ins kalte Nass und trollten sich wieder ängstlich davon. Dennoch: Alle hatten einen riesigen Spaß – Hunde sowie Herrchen, Frauchen und die vielen Zuschauer, die zum ersten Hundeschwimmen ins Alsfelder Freibad gekommen sind.
Es war das erste Mal, dass sich das Alsfelder Erlenbad der bundesweiten Initiative #hundimfreibad anschloss – auf Bitten der Bevölkerung hin. Denn bis zum nächsten Meer ist es weit, nicht alle Seen und Flüsse sind sauber und so war der Wunsch da, am Ende der Freibadsaison die Vierbeine mal ins Wasser lassen zu können, bevor dieses abgelassen wird.
Nach reiflicher Überlegung, Abstimmung im Team und vor allem der Klärungen der technischen und hygienischen Voraussetzung für Tier und Mensch – so muss beispielsweis das Chlor für die Hunde rechtzeitig abgestellt werden und die Umwälzpumpen vor dem Schwimmen, damit keine Haare und Bakterien in die Filteranlagen gelangen – entschied man sich für einen ersten Versuch. Mit Erfolg: Über hundert Hunde aller Rassen, Größen und Alters kamen Sonntag – zwei Tage nach offiziellem Freibadsaisonende – aus der ganzen Region mit ihren Besitzern und ganzen Besitzerfamilien angereist, um die Erfrischung an dem spätsommerlichen Tag zu genießen.
Die Hunde spielten drei Stunden lang rund um das Nichtschwimmerbecken friedlich zusammen, gingen schwimmen, apportierten Bällchen, Frisbee und Stöckchen und probierten sich auf der Liegewiese auf einem Spaßparcours der Heidelbacher Hundeschule Geisel aus. Die Besitzer konnten sich zwischen durch an den Ständen der Johanniter Rettungshundestaffel Vogelsberg, dem Tierheim Alsfeld und der Liehrnhofakademie aus Maulbach, die tiergestützte Ausbildungen und Tierseminare anbietet, informieren. Zwischen den Spielpausen ruhten die Hunde, während sich Herrchen oder Frauchen auf der Sonnenterasse entspannten, ein kühles Getränk, Kaffee oder auch etwas zur Stärkung zu sich nahmen.
„Das war super, wir kommen nächstes Jahr garantiert wieder… wir hoffen, ihr macht es nächstes Jahr erneut?!“, so der Tenor der zweibeinigen Freibadgäste, die für ihren Hund fünf Euro Eintritt zahlten, wovon ein Euro sowie zusätzlich geleistete freiwilligen Spenden der Zuschauer an das Alsfelder Tierheim gehen.
„Unser Team war auch begeistert – von der guten Resonanz, den vielen Besuchern und wie friedlich und sauber das alles ablief“, konstatiert Bäder-Geschäftsführer Ralf Kaufmann. „Wir haben danach nicht einen Hundehaufen irgendwo gesehen, alles wurde von den Hundebesitzern ordentlich entsorgt, falls überhaupt ein Geschäft auf dem Gelände verrichtet wurde. Die meisten waren vorher in den Erlen noch eine große Runde mit ihren Tieren spazieren, um sie zu ‚entleeren‘.“ Kaufmann denkt, dass es nächstes Jahr die zweite Auflage des Hundeschwimmens geben wird, auch wenn er weiß, dass es einige Kritiker der Aktion gibt. „Aber wenn wir ehrlich sind, gibt es leider mehr Menschen, die ungeduscht ins Wasser gehen, dieses als Toilette nutzen oder ihren Müll auf den Wiesen und in den Buschen liegen lassen, als Hunde das Areal unter Aufsicht verunreinigen können, von daher: War auch der Tag in diesem Jahr ein voller Erfolg. Und höchst wahrscheinlich werden wir diese Aktion nächstes Jahr wiederholen.“
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Bildunterschrift: Einen riesigen Spaß hatten Hund und Halter am Sonntag im Alsfelder Freibad. Drei Stunden lang durften dort die Vierbeiner ins Wasser. Ein Teil des Erlöses geht an das Alsfelder Tierheim. Fotos: Anja Kierblewski / PR.Agentur MARLIK