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Die Kraft des Wassers als Element der Kunst

Britta Jakobis Ausstellung „Breathtaker“ noch bis Mitte August im Hallenbad

 

ALSFELD (kiri). „Breathtaker – Luftholer“. Ein Titel, der so viel assoziieren lässt: Weit entfernt vom Luftholen als schnöder Überlebensreflex, ist der Menschheit Luftholen, Durchatmen, Aufatmen viel mehr – zum Beispiel auch eine Ausstellung unter diesem Titel im Rahmen der BäderKultur im über die Sommermonate leergepumpten Hallenbadbecken im Alsfelder Erlenbad. Am Wochenende wurde dort die Ausstellung „Breathtaker“ von Künstlerin Britta Jacobi mit einer Vernissage eröffnet – beeindruckend, so dass einem im ersten Moment der Atem stockt, wenn man die Bilder in der Tiefe des Beckens hängen sieht.

H2O ist ihr Element, und das spürt man, wenn man sich die Bilder genauer betrachtet – nicht nur das Schwimmen, Schweben und Abtauchen aus der Hektik des Alltags ist es, was der Alsfelderin  gefällt, sondern auch die Bedeutung von Wasser für die Menschheit – Wasser sei Leben, voller Energie und Kraft – spielt für sie im Alltag eine bewusste Rolle.

Auf den im Erlenbad hängenden Bildern tauchen die Protagonisten – meist Britta selbst, im Zusammenspiel mit Freunden oder Freude für sie – unter die Wasseroberfläche. Die vorbereitende Fotosessions für die Unterwasser-Serie der gebürtigen Kirtorferin fand bereits mit viel Hingabe statt. Ihre Freunde und sie schwammen, tauchten unter, wieder auf, holten Luft, gingen wieder unter – bis die Hände schrumpelig waren. „Die erste Form dieser Kunst war es wohl, als Model und Fotografin einen gemeinsamen Luftholtakt zu entwickeln, damit man zusammen unter Wasser war“, meint die Laudatorin des Abends, Kolumnistin Traudi Schlitt. „Synchron-Breathtaking sozusagen!“

Nach diesen Fotokraftakten entstanden in dem Atelier der 52-Jährigen anschließend zauberhafte, sphärische, blaue Unterwasserbilder, in denen das Element Wasser und der portraitierte Mensch wie gleichberechtigte Motive wirken.

Die Künstlerin hat die Bilder in Acrylfarben auf Leinwand und teilweise auch eingearbeiteten bedruckten Stoff in ihrem bekannt groben Duktus und dem besonderen Farbauftrag gemalt. Dabei spielt sie gekonnt mit der gestalterischen Kraft des Wassers und ihrer Fantasie.  

Die drei Bilder der Turmspringer sind eigens für diese Ausstellung entstanden. Sie sind Zeugnis von Britta Jakobis künstlerischer Entwicklung, denn sie malt erst seit rund zehn Jahren regelmäßig. Ihre Bilder sind größer geworden. Sie gibt ihren Motiven und ihrem künstlerischen Gestaltungswillen Raum, kann auf großen Flächen ihr Spiel von gegenständlichem und abstrakten Malen auf einer Leinwand perfektionieren, ihre eigenen Welten erschaffen, die ihre Bilder unverwechselbar machen. Solche Werke brauchen ihrerseits Platz. „Es kann keinen passenderen Ort für diese Bilder geben als hier. Brittas Blubberblasen-Breathtaker-Bilder im Becken an Schwimmbadwänden“, konstatiert die Laudatorin während der Eröffnung.

Während ein Teil der Ausstellung mit der Darstellung und Variationen von Gesichtern besticht, liegt bei den Turmspringern der Schwerpunkt auf der Körperhaltung. Beeindruckt von der Konzentration und Spannung, die nötig sind, um so gut wie ohne Spritzer vom mindestens zehn Metern Höhe ins Wasser zu tauchen, versenkte Britta Jakobi sich ganz in die Studie und malte Körper, deren Spannung das ganze Bild bestimmt und doch von dem weichen, wogenden Blau wieder abgemildert werden.

Die vergleichsweisen kleinen, runden Bilder – und erst recht so wie Britta sie an Stehlen installiert hat, so dass sie an aufsteigende Wasserblasen erinnern – sind eher selten. Denn bei runden Gemälden habe das Motiv doch ständig gegen die dominante Form zu kämpfen, erläutert die Künstlerin selbst. Daher platziert die Prozessoptimiererin ihr eigentliches Motiv nicht genau in die Mitte, sondern aus der Form heraus, oft nur angerissen, ein Teil davon bleibt im Verborgenen, weggetragen von einer anderen Wasserblase.

Nicht nur die Gäste des Eröffnungsabends waren von den Exponaten und der passenden Atmosphäre im Hallenbadbecken, mit ausgelegtem blauen Teppich, einem Besucherpodest wie der Orangerie des Louvre nachgeahmt und mit Walgesängen bespielt, begeistert, auch Bäder-Geschäftsführer Ralf Kaufmann war sichtlich erfreut darüber, für die BäderKultur Britta Jakobi „an Land gezogen“ zu haben.

Um der Veranstaltung on top noch mehr Atmosphäre zu geben, wurde diese hervorragend von „Frau Heidi und Ihrem Herrn Dotter“ musikalisch umrahmt – natürlich, wie es sich für eine gut konzeptionierte Ausstellungseröffnung gehört – mit den passenden Titeln: „Takes my breath away“, „Every breath you take“ und „Breath“.

Die Ausstellung ist noch bis zum 16. August 2019 zu sehen, werktags von 17 bis 21 Uhr, am Wochenende von 14 bis 21 Uhr. Samstags um 14 Uhr ist die Künstlerin selbst vor Ort und gibt auch gerne eine Führung durch ihre Ausstellung. Der Eintritt ist frei, eine Spendenbox für den Förderverein „Badefreu(n)de“ e.V. ist aufgestellt. Zugang ist über das ErlenQuartier, dem Seecafé mit Biergarten direkt am Erlenteich.

Die Finissage findet am Abend des 16. August 2019 statt. Mit von der Partie ist Lokalhistoriker Matthias Nicolai, der unter dem Thema „50 Jahren Hallenbad – vom Baden in alter Zeit“ einen kurzweiligen Vortrag halten wird. Auch dieser Abend wird wieder musikalisch umrahmt, dieses Mal von der jungen Gitarristin Marina Melikan.

Passend zu Ausstellung bietet Britta Jakobi am Samstag, 3. August 2019, von 10 bis 16 Uhr im Hallenbad selbst, inspiriert durch die Atmosphäre der Ausstellung, einen Malworkshop. Anmeldungen sind im ErlenQuartier oder bei der Künstlerin selbst möglich. Die Teilnahmegebühr beträgt 60 Euro, darin enthalten ist ein Großteil der Materialien.  



 

 

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