Nach fünf Jahren Bauzeit ist ein weiterer, bedeutender Meilenstein erreicht: Das Freibad des Alsfelder Erlenbads öffnet am 2. Juni um Punkt 7 Uhr mit dem Frühschwimmen wieder seine Tore – moderner, barrierefreier und technisch auf dem neuesten Stand. Der Abschluss des letzten großen Bauabschnitts markiert zugleich das Ende einer umfassenden Sanierung, die das gesamte Bad in mehreren Etappen umfasste.
„Ein kompletter Neubau war finanziell für die Stadt nicht zu stemmen. Deshalb war der Weg über die schrittweise Sanierung der einzig realistische“, sagt Ralf Kaufmann, Geschäftsführer der Alsfelder Bäder GmbH, die das Erlenbad betreibt.
Insgesamt wurden rund 11 Millionen Euro investiert – finanziert durch kommunale Mittel sowie rund vier Millionen Euro an Fördergeldern, unter anderem aus dem Bundesförderprogramm für kommunale Sport-, Jugend- und Kultureinrichtungen, dem SWIM-Programm des Landes Hessen und weiteren Förderrichtlinien.
Umbau im Bestand – Herausforderung und Chance
Seit Beginn der Sanierung im Jahr 2020 wurde nahezu jeder Bereich des Erlenbads modernisiert: Vom Hallenbaddach über die Umkleiden, Duschen und Sanitärbereiche, die Technikräume, die Beckenlandschaften bis hin zu Pflaster- und Landschaftsarbeiten im Freibad.
Der aktuell abgeschlossene Bauabschnitt wurde mit Unterstützung des SWIM-Programms realisiert und umfasste den Neubau des Durchgangsbereichs zum Freibad. Dort entstanden moderne Umkleiden, neue Sanitäranlagen, ein Kiosk, ein Erste-Hilfe-Raum und ein zusätzlicher Raum für die Badeaufsicht.
„Bauen im Bestand ist immer anspruchsvoll. Man weiß oft erst während der Arbeiten, was tatsächlich auf einen zukommt“, erklärt Kaufmann. Teile der Maßnahmen mussten zudem im laufenden Betrieb umgesetzt werden – eine zusätzliche Herausforderung für alle Beteiligten.
38 regionale Betriebe eingebunden
Die Umsetzung der Sanierung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Alsfelder Architekturbüro Schmidt & Strack sowie dem Ingenieurbüro Eiselt aus Bieben. Besonderer Wert wurde auf die Einbindung regionaler Handwerksbetriebe gelegt.
„Insgesamt waren allein im letzten Bauabschnitt 38 heimische Firmen beteiligt. Die Zusammenarbeit war stets konstruktiv und von großem Engagement geprägt – auch das gehört zu einer erfolgreichen Sanierung“, so Kaufmann.
Mehr Komfort – und Barrierefreiheit
Im Zuge der Arbeiten wurde außerdem die gesamte Pumpentechnik im Hallen- und Freibad erneuert – unterstützt durch ein Klimaschutz-Förderprogramm des Bundes. Derzeit wird noch an der barrierefreien Erschließung gearbeitet: Neue Behindertenparkplätze, eine normgerechte Rampe sowie ein taktiles Leitsystem für sehbeeinträchtigte Menschen im Hallenbad, der Sauna und dem Freibad sollen bis Jahresende fertiggestellt sein.
Mit der Wiedereröffnung wird auch der provisorische Freibad-Zugang, der zuletzt über den idyllischen Weg am Erlenteich führte, Geschichte sein. Der Haupteingang ist künftig wieder zentraler Zugang – ausgestattet mit Drehkreuz, Notausgängen und neuen, komfortablen Umkleidebereichen.
Ausblick: Weitere Sanierungen notwendig
Trotz aller Fortschritte sieht Kaufmann weiteren Handlungsbedarf: Das Springerbecken und der Sprungturm im Freibad müssen saniert werden, ebenso wie die Pflasterflächen rund um das Kinderplanschbecken. Auch die Hallenbadrutsche, inzwischen in die Jahre gekommen, bereitet Sorgen.
„Die Rutsche ist ein wichtiger Attraktivitätsfaktor – aber der technische Zustand verschlechtert sich. Früher oder später müssen wir auch hier investieren oder schließen“, erklärt Kaufmann. Ebenso ist eine grundlegende Sanierung des Hallenbadbeckens aus dem Jahr 1968 mittelfristig notwendig – verbunden mit hohen Kosten. Auch die Saunalandschaft, seit über drei Jahrzehnten in Betrieb, könnte eine Modernisierung gut vertragen.
„Unser Ziel bleibt: Ein attraktives, modernes Bad für alle Generationen. Das gelingt nur mit langfristiger Planung, realistischen Investitionen und starker Unterstützung – von Stadt, Land, Bund und der Region“, so Kaufmann abschließen.